Untersuchung zur Selbstdefinition der Herkunft (2023-2024)
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Unia hat eine Untersuchung zur Selbstdefinition der Herkunft in Belgien (nur FR oder NL) geführt. Dieser Ansatz ist wichtig, um die Faktoren, die zu Ungleichheiten und Diskriminierungen führen, besser zu verstehen.
Was bedeutet Selbstdefinition?
Das Prinzip der Selbstdefinition impliziert, dass Daten zu persönlichen Merkmalen (wie beispielsweise Herkunft) nach eigenem freiem Ermessen der betreffenden Personen geliefert werden.
Beim Merkmal Herkunft beispielsweise lässt sich dies anhand folgender Fragen ermitteln:
- Wie definieren Sie sich selbst?
- Fühlen Sie sich aufgrund Ihrer Herkunft diskriminiert? Wenn ja, aufgrund welcher Herkunft?
Die Nutzung der Selbstdefinition bei der Erhebung von Equality-Data ist ein Grundprinzip des Umgang mit menschenrechtsbasierten Daten, das bisher aber kaum Anwendung findet in Belgien. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Erhebung und Qualität von Equality-Data zu verbessern.
Warum ist diese Untersuchung wichtig?
In Belgien ist die Selbstdefinition der Herkunft nicht sehr verbreitet. Derzeit werden vor allem administrative Daten wie die Staatsangehörigkeit einer Person und ihrer Eltern verwendet. Dies sind die sogenannten „Proxys“ (Annäherungen an die Herkunft basierend auf verfügbaren Informationen).
Bestimmte Gruppen werden jedoch aufgrund ihrer Herkunft ungleich behandelt, unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit. Diese ungleiche Behandlung hängt eher mit anderen Merkmalen wie Hautfarbe, jüdischer Herkunft usw. zusammen. Die Selbstdefinition der Herkunft kann einige Lücken bei der Verwendung von Proxys schließen. Die Kombination von Daten über Herkunft, die einerseits auf Selbstdefinition und andererseits auf Proxys basieren, kann ein vollständigeres Bild von Diskriminierung und Ungleichheit liefern.
Was sind die Lehren aus dieser Studie zur Selbstdefinition von Herkunft?
Diese Studie zeigt, dass bei der Erhebung von Gleichstellungsdaten nach Möglichkeit und dort, wo es angemessen ist, Selbstdefinition angewendet werden sollte – allerdings unter strengen Bedingungen. Die Studie formuliert auch einige Empfehlungen und praktische Ratschläge für die Anwendung der Selbstdefinition von Herkunft in Belgien:
- Selbstdefinition bietet einen Mehrwert, um Gruppen zu identifizieren, die aufgrund ihrer Herkunft einem Diskriminierungsrisiko ausgesetzt sind.
- Selbstdefinition sollte mit einem traumasensiblen und menschenrechtsbasierten Ansatz verwendet werden.
- Die Beteiligung der betroffenen Gruppen sollte in jeder Phase des Prozesses der Selbstdefinition von größter Bedeutung sein.
Möchten Sie mehr zu diesem Forschungsprojekt erfahren?
Bei Fragen hierzu senden Sie bitte eine Nachricht an equalitydata@unia.be.
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