Warum „Safe Spaces“ für ausgegrenzte Gruppen derart wichtig sind
Unterschiedliche Behandlungen aufgrund der Hautfarbe sind natürlich in keinem Fall zulässig. Das steht außer Frage.
Die Polemik, die ausgebrochen ist, nachdem die Gruppe Imazi.Reine ein solches Treffen veranstaltet hat, war bedauerlich, da sie das Konzept des „Safe Space“ in Diskredit bringt. Ein Safe Space gehört grundsätzlich zu den wertvollen und notwendigen Angeboten für Opfer von Rassismus und Diskriminierung oder für Minderheitsgruppen, die unter Machtstrukturen leiden, wie es sie nun einmal in unserer Gesellschaft gibt.
Daher muss es möglich sein, Safe Spaces zu organisieren, sofern hierdurch zeitlich begrenzte Räume geschaffen werden, damit bestimmte Personen miteinander reden können, Erfahrungen austauschen (Empowerment), ihr Selbstvertrauen stärken, sich frei äußern und gemeinsam Überlegungen anstellen. Dies ermöglicht es Personen, die oftmals kein Gehör finden und missachtet oder ausgeschlossen werden, (später) auch an Treffen und Debatten in gemischter Runde teilzunehmen, die jedem offen stehen.
Wer Safe Spaces organisiert, muss sich vorrangig an die betreffenden Zielgruppen richten (zum Beispiel Opfer von Diskriminierung oder Rassismus, Angehörige ethnischer oder sexueller Minderheiten usw.) und dabei ausschließende Formulierungen vermeiden (zum Beispiel „Weiße verboten“, „nicht für Heteros“) und dies erst recht aufgrund der Hautfarbe.
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