Supermarkt wegen rassistisch motivierter Entlassung verurteilt
Der Geschäftsführer des Supermarkts Intermarché in Klabbeek hat sich des Rassismus schuldig gemacht, als er einen dunkelhäutigen Mitarbeiter entließ. Zu diesem Urteil kam das Strafgericht Wallonisch Brabant. Der Geschäftsführer hatte den Mann vor die Tür gesetzt, da einige Kunden „nicht von einem Schwarzen bedient werden wollten“. Unia trat dem Verfahren als Zivilpartei bei.
Das Gericht verurteilte den Geschäftsführer zu einer Haftstrafe von zwei Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von 1.200 Euro, von der die Hälfte ebenfalls auf Bewährung ausgesetzt wurde. Auch die Firma Intermarché wurde mit einer Geldstrafe von 3.000 Euro belegt, die wiederum zur Hälfte auf Bewährung ausgesetzt wurde.
Die Unia-Direktion (Els Keytsman und Patrick Charlier) zeigte sich zufrieden, „dass das Gericht genau wie Unia zu der Einschätzung gekommen ist, dass der Mitarbeiter tatsächlich aufgrund seiner Hautfarbe entlassen wurde“. Sie betont, dass derartige Straftaten den Rassismus in unserer Gesellschaft nähren. Die Verurteilung ist deshalb ein klares Signal an alle Arbeitgeber, die sich rassistisch verhalten und verleiht all jenen eine Stimme, denen Ähnliches widerfahren ist und die sich bisher nicht getraut haben, solches Verhalten in Frage zu stellen.
Unia hebt im Übrigen die gute Zusammenarbeit mit dem Arbeitsauditorat hervor, das durch die Eröffnung einer eingehenden Untersuchung den Fall unterstützt hat.
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